
IT-Security Incident: Prävention, Erkennung und Aufklärung!
IT-Sicherheitsvorfälle sind in der heutigen Zeit omnipräsent. Deshalb sollten sich sämtliche Unternehmen auf einen möglichen IT-Sicherheitsvorfall rüsten, um im Notfall richtig agieren zu können. Doch wann spricht man eigentlich von einem IT-Sicherheitsvorfall und welche wichtigen Schritte sowie Mittel sind vor, während sowie nach einem IT-Sicherheitsvorfall elementar? Die Lösungen lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Egal ob IT-Schwachstelle, menschliches Fehlverhalten oder gezielter Hacker-Angriff: Mit fortschreitendem Digitalisierungsgrad sind IT-Sicherheitsvorfälle gewiss keine Rarität mehr – im Gegensatz. Sie stehen mittlerweile auf dem Tagesprogramm und kommen in fast jedem inländischen Unternehmen vor.
Die Schäden, die hierdurch entstehen, sind oft beachtlich. Sie reichen heute weit über monetäre Verlustgeschäfte hinaus und tangieren nicht bloß die attackierten Unternehmen, sondern zunehmend auch Drittparteien entlang der gesamten Wertkette und gelegentlich sogar große Teile der Bevölkerung, wie die IT-Sicherheitsvorfälle von 2021 bei Colonial Pipeline, dem größten Benzin-Pipeline-Betreiber in den Vereinigten Staaten wie auch den IT-Unternehmen Kaseya und SolarWinds eindrucksvoll bewiesen.
Doch was ist mit einem IT-Sicherheitsvorfall eigentlich gemeint?
IT-Sicherheitsvorfall: Eine Definition!
Im Allgemeinen wird unter einem IT-Sicherheitsvorfall ein unerwünschtes Ereignis begriffen, welches die Vertraulichkeit, Nutzbarkeit sowie Integrität von Informationen, Geschäftsprozessen, IT-Systemen, IT-Anwendungen oder IT-Diensten dermaßen beeinträchtigt, dass ein großer Schaden für die betroffenen Unternehmen oder Personen entstehen kann.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, knapp BSI, definiert in seinem Baustein Sicherheitsvorfallmanagement einen IT-Sicherheitsvorfall.
Folglich dreht es sich insbesondere in diesem Fall, um einen IT-Sicherheitsvorfall, sobald:
- Leib und Leben in Bedrohung sind.
- zentrale Geschäftsprozesse empfindlich beeinträchtigt oder sogar zum Stillstand gebracht wurden.
- Hardware, Software und geschäftskritische Daten betroffen sind plus unrechtmäßig benutzt, manipuliert, formatiert, zerstört, oder eingeschränkt wurden.
- Unternehmenswerte beeinträchtigt wurden.
- Der IT-Sicherheitsvorfall Einfluss auf Kunden, Zulieferer oder anderweitige Personen und Einheiten außerhalb des Unternehmens hat.
Ein IT-Sicherheitsvorfall macht vor niemanden halt!
Heutzutage muss wirklich jedes Unternehmen damit planen, früher oder später Opfer eines sicherheitsrelevanten Ereignisses zu werden. Die Faktoren für das Entstehen eines IT-Sicherheitsvorfalls können dabei sehr vielfältig sein. Beispielsweise können unter anderem komplexe Internetangriffe mit Malware oder auch Ransomware, Fehlkonfigurationen, gesicherte IT-Systeme, Sicherheitslücken in der Computersoftware, wie auch Verstöße gegen Sicherheitsrichtlinien und Anweisungen oder aber ein Entfall oder der Diebstahl von Geräten beispielsweise Laptops weitreichende IT-Sicherheitsvorfälle auslösen.
Mit dem Ziel, dass IT-Sicherheitsvorfälle maximal zeitnah sowie angebracht bearbeitet und beseitigt werden können, sind Unternehmen daher gut beraten, sich rechtzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und eine durchdachte sowie umfangreiche Vorgehensweise zur Behandlung von IT-Sicherheitsvorfällen zu erstellen und zu implementieren.
Hierzu zählt, dass sie neben dem Gebrauch erprobter IT-Sicherheitsmaßnahmen und IT-Sicherheitslösungen, wie beispielsweise SIEM-Lösungen (Security Information and Event Management), einen umfassenden Vorfallreaktionsplan, ebenfalls vertraut unter dem Begriff Incident Response Plan, implementieren.
In sechs Schritten zu mehr IT-Sicherheit!
In dem Incident Response Plan sind jegliche notwendigen sowie einzuleitenden Verfahren und Methoden festgelegt, die im Fall eines IT-Sicherheitsvorfalls zur Anwendung kommen.
Üblicherweise ist eine Vorfallreaktion in vier Hauptphasen unterteilt:
- Vorbereitung: Die gründliche Vorbereitung ist ein elementarer Schritt in der Behandlung von IT-Sicherheitsvorfällen. Diese bildet den Grundstock für den gesamten Prozess und entscheidet über Funktionieren oder Misserfolg. In dieser Phase sollte eine Incident-Response-Leitlinie, eine effiziente Reaktionsstrategie und eine konkrete Ablauforganisation entwickelt und integriert werden. Überdies gilt es zu erreichen, dass alle Arbeitnehmer*innen im Hinblick auf deren Rollen und Verantwortlichkeiten bei der Reaktion auf IT-Sicherheitsvorfälle entsprechend geschult sind. Es ist ratsam auch Übungsszenarien zu entwerfen, um den Vorfallreaktionsplan zu beurteilen und gegebenenfalls optimieren zu können.
- Vorfallerkennung: In dieser Stufe wird der Incident Response Plan in Gang gebracht. An dieser Stelle ist es zu kontrollieren, ob ein gemeldeter Fall tatsächlich sicherheitsrelevant ist. Darüber hinaus müssen die anschließenden Angelegenheiten geklärt werden: Zu welchem Zeitpunkt fand der Angriff statt? Wer hat ihn entdeckt? Welche Bereiche sind betroffen? Wurde die Quelle, die Schwachstelle oder der Einstiegspunkt schon identifiziert? Welche Auswirkungen hat das Ereignis auf den laufenden Betrieb?
- Eindämmung, Beseitigung und Wiederherstellung: Diese Stufe fokussiert sich darauf, die Konsequenzen des Sicherheitsvorfalls so minimal wie nur möglich zu halten sowie Serviceunterbrechungen abzuschwächen.
- Aktivitäten nach dem sicherheitsrelevanten Geschehnis: Nachdem der Wiederherstellungsprozess erledigt ist, sollte der Vorfall selbst sowie sämtliche Bemühungen, welche bei der Behandlung des IT-Sicherheitsvorfalls vorkamen, versarbeitet werden. Angesichts dessen ist es im Sinne eines ständigen Verbesserungsprozesses entscheidend, aus dem gesamten Vorfall zu lernen und ähnliche IT-Sicherheitsvorfälle zukünftig zu verhindern.
Verweis: Weitere Hilfestellungen und tiefergehende Fakten, wie IT-Sicherheitsvorfälle zu behandeln sind, bekommen Sie im IT-Grundschutzkompendium des Bundesamtes für Sicherheit in der IT.
Fazit: Verhindern Sie, dass mehr Schaden entsteht als nötig!
Selten ist die Abhängigkeit eines Unternehmens von einer funktionierenden Informationstechnik so spürbar, wie in dem Moment eines schwerwiegenden IT-Sicherheitsvorfalls. Gehen geschäftskritische Daten verloren, fallen IT-Systeme oder sogar ganze IT-Infrastrukturen aus, gehen die Konsequenzen vom kompletten Betriebsstillstand bis hin zu einem beträchtlichen Reputationsverlust.
Allerdings lässt sich das Schadensausmaß von IT-Sicherheitsvorfällen durch den Einsatz von ausgeklügelten Prozessen, Sicherheitsmaßnahmen und Sicherheitslösungen zur Behandlung von sicherheitsrelevanten Vorfällen auf ein Mindestmaß senken.
Möchten auch Sie Ihr Unternehmen mit einer umfänglichen Incident-Response-Strategie vor schwerwiegenden IT-Sicherheitsvorfällen absichern? Oder haben Sie noch Fragen zum Thema?
Sprechen Sie uns gerne an!