Sigma-IT_GmbH_Bitrot

Bit Rot: Alles, was Sie darüber wissen sollten!

20. Februar 2023 | geschrieben von: Dirk Olejnik

Daten sind heute das aller wichtigste Asset eines Unternehmens. Es ist daher elementar, dass diese immer greifbar sowie verfügbar sind – ansonsten könnten wichtige Unternehmensprozesse in der Wertschöpfungskette unter Umständen ins Stocken geraten. Allerdings sind im Web archivierte Geschäftsdaten vergänglicher als zahlreiche Menschen denken. Auslöser dafür ist ein Phänomen, das als Bit Rot namhaft ist. Was sich dahinter versteckt und wie man sich demgegenüber schützt, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Wirtschaftliche Verluste, Imageverlust, direkte Haftung: Der Verlust elementarer Geschäftsdaten sowie Informationen ist für Unternehmen immer ein Ärgernis – und in den allermeisten Fällen mit weitreichenden, negativen Folgen gekoppelt.

Außerdem kostet das Verlieren von Daten inländische Betriebe durchschnittlich 4,89 Millionen US-Dollar pro Vorfall. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Cost of a Data Breach Report“ des Ponemon Instituts.

Gleichwohl werden in vielen Unternehmen weiterhin nur unzureichende IT-Sicherheitsmaßnahmen getroffen, die einen verheerenden Datenverlust vorbeugen können, wie die Resultate des gegenwärtigen Praxisreport „Mittelstand @ IT-Sicherheit“ des Vereins Deutschland sicher im Netz, kurz DsiN, bestätigen.

Dabei gibt es mittlerweile viele Umwege, auf welchen Daten verloren gehen können. Sie reichen von Hardware-Defekten und Softwarefehlern über absichtliches oder versehentliches Löschen bis hin zu verschiedenen Ausprägungsformen der Internetkriminalität.

Ein weitaus weniger beschriebenes sowie beachtetes, aber definitiv ernst zu nehmendes Phänomen ist in diesem Kontext die sogenannte Datenkorruption, auch bekannt unter den Begriffen Bit Rot, Bit-Verfall, Bit-Verwesung sowie Datenfäule.

Was versteht man unter einem Bit Rot?

Bei Bit Rot dreht es sich um eine schleichende Korruption digital archivierter Daten, welche sich bei graduellen Veränderungen oder der Abnutzung eines Speichermediums einstellt.

Um zu erfassen, was Bit Rot eigentlich ist, bedarf es vermutlich einer etwas ausführlicheren Erläuterung. Der Begriff „Bit“ ist die Abkürzung für „Binary Digit“ und betitelt die minimalste Dateneinheit in der Informationstechnologie. Ein Bit charakterisiert einen binären Zustand. Ist der Zustand bestehend, hat das Bit den Wert 1, ist dieser Zustand nicht gegeben, hat es den Wert 0. Demnach kennt ein Bit nur zwei Zustände: 0/1, ja/nein oder Strom/kein Strom.

Damit sich einzelne Bits in sogenannte Cluster abspeichern lassen, kommt bei Hard-Disk-Drives bzw. mechanischen Festplatten Magnetismus zum Einsatz. Durch natürliche Resultate können diese Bits jedoch ab und zu ihre magnetische Polarität umkehren beziehungsweise „umkippen”, weshalb es zu einer Datenkorruption beziehungsweise einem Datenverfall führt.

Solid-State-Drives dagegen vertrauen nicht auf Magnetismus. Alternativ benutzen sie eine Isolierschicht, die dabei hilft, Elektronen in kleine Transistoren einzulagern. In der Tat kann sich diese Schicht im Zuge der Zeit zersetzen. Dies führt hierzu, dass die geladenen Elektronen entkommen und die Daten verloren gehen.

Auch Speichermedien leiden bei zu viel Hitze und Staub!

Wie lang es in der Praxis braucht, bis eine Datenkorruption eintritt, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Hierzu gehören unter anderem hohe Umgebungstemperaturen, Verschmutzungen sowie Staub.

Grundsätzlich haben Hard-Disk-Drives allerdings das Potenzial, über viele Jahre hinweg mit intakten Geschäftsdaten zu agieren, selbst wenn sie über lange Zeiträume nicht eingesetzt werden.

Bei Solid-State-Drives dagegen schaut das anders aus: Sie können innerhalb von wenigen Jahren ihre Daten verlieren – vor allem dann, wenn sie an Plätzen mit warmen Temperaturen gelagert sind.

Sind Hard-Disk-Drives oder Solid-State-Drives aber andauernd am Laufen, halten sie so lang, bis selbige auf anderweitige Probleme stoßen, wie Hardware-Ausfälle, das Erlangen von maximalen Lese-sowie Schreibzyklen oder andere zufällige Vorfälle, die gar nichts mit Bit Rot zu schaffen haben.

Die Folgen von Bit Rot!

Obwohl die schleichende Datenkorruption kein vermehrtes Phänomen ist, sollten Unternehmen die Gefahren, welche von ihr kommen, auf keinen Fall verharmlosen.
Denn: Kippt bloß ein Bit um, kann die komplette Datei nutzlos werden.

Ausgesprochen heikel ist hierbei nicht nur, dass die Geschäftsdaten auf dem Datenträger keineswegs mehr brauchbar sind. Eigentlich kann es zu einem Verstoß gegen Datenschutzvorschriften führen.

Das wiederum kann gelegentlich zu großen Strafzahlungen in Millionenhöhe, aber auch zu immateriellen Schäden in Beschaffenheit von Rufschädigungen oder auch Imageverlust führen.

Angesichts dessen ist es entscheidend, dass Unternehmen beim Datenmanagement grundsätzlich außerordentliche Zuverlässigkeit walten lassen. Und das bedeutet halt auch, einen Dateienverlust durch Bit Rot so gut es eben geht zu vermeiden.

Regelmäßige Backups gegen Datenkorruption!

Es gibt viele Maßnahmen, mit welchen Unternehmen die Gefahr von Bit Rot reduzieren können.

Dazu zählt

  1. die kontinuierliche Einschaltung aller Speichermedien, auf denen relevante Geschäftsdaten sowie Unterlagen archiviert sind. (Bei Hard-Disk-Drives wird die Inbetriebnahme im Zeitabstand von ein bis zwei Jahren empfohlen, bei Solid-State-Drives sogar zweimal im Jahr.)
  2. die Aufbewahrung der Speichermedien in einem feuerfesten Tresor sowie bei gleichbleibenden Graden.
  3. die regelmäßige Überprüfung der Funktionalität von Festplatten. Hierfür können Betriebe den S.M.A.R.T.-Status verwenden. Die „Self Monitoring, Analysis and Reporting Technology“ leitet Informationen über die Beschaffenheit der Festplatten an sie weiter und ob ein Störfall droht.
  4. die frühzeitige Aussortierung veralteter Hard-Disk-Drives sowie Solid-State-Drives sowie die Übermittlung sämtlicher Geschäftsdaten auf ein Nachfolgegerät
  5. der Gebrauch moderner Speichermedien, mit welchen sich eine Datenarchivierung noch unbedenklicher gestalten lässt.
  6. eine verlässliche Backup-Strategie. Hier sollte zwingend die 3-2-1-Regel für Backups zum Einsatz kommen.

Fazit: Bit Rot ist real, sichtbar – und vermeidbar!

Er ist der Schrecken für jedes Unternehmen: der Datenverlust.
Die Konsequenzen für einen Dateienverlust sind heute ebenso facettenreich wie die Ursachen.
Auf diese Weise können nicht bloß Internetangriffe oder Hardwarebeschädigungen einen unwiederbringlichen Datenverlust zur Auswirkung haben, sondern ebenso ein Bit Rot.
Angesichts dessen ist es sinnvoll, sich bereits vor einer stillen Datenkorruption um eine zuverlässige Backup-Lösung und ein ordentliches und leistungsfähiges Datenmanagement zu sorgen.

Wollen auch Sie Ihre wertvollen Geschäftsdaten mit einem innovativen Backup-System und einem resilienten Datensicherheitskonzept vor Bit Rot beschützen? Oder haben Sie noch mehr Fragen zum Thema? Kontaktieren Sie uns gerne!

KONTAKTIEREN SIE UNS

Die Digitale Zukunft
Ist jetzt.
Kontakt aufnehmen
scroll down